Hannover. Überraschung beim Parteitag der Regions-CDU in Burgwedel. Der Regionsfraktionsvorsitzende Bernward Schlossarek wurde von den 90 anwesenden Delegierten zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er folgt auf den Burgwedeler Bundestagsabgeordneten Hendrik Hoppenstedt, der parteiintern bereits vor einigen Monaten auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.
Hoppenstedt hatte den Vorsitz 2009 in einer für die Regions-CDU schwierigen Situation übernommen. Gemeinsam mit dem heutigen Fraktionsvorsitzenden im Landtag Dirk Toepffer, gelang es ihm, die beiden Kreisverbände aus der Stadt und dem Umland zusammenzuführen. Hoppenstedt verwies in seiner Rede auf die Wahl zum Regionspräsidenten 2014, bei der Axel Brockmann, der Kandidat der CDU, nur mit wenigen Tausend Stimmen dem SPD-Amtsinhaber unterlegen war.
In seiner Bewerbungsrede in der Aula des Burgwedeler Gymnasiums dankte der Lehrter Schlossarek seinem Vorgänger. Er werde die Zusammenarbeit der Verbände weiter stärken, um 2026 den Wechsel in der Region zu schaffen, versprach er. Gleichzeitig attackierte er den seit kurzem im Amt befindlichen Regionschef Steffen Krach. „Wir haben jetzt in der Region zwei neue Instagram-Profile. Politik ist das aber noch nicht“, formulierte der 59-Jährige spitz. Der erfahrene Kommunalpolitiker, der die Fraktion in der Regionsversammlung seit 9 Jahren führt, bot dem Regionspräsidenten zugleich aber die Unterstützung seiner Partei bei der Unterbringung der Flüchtlinge aus der Ukraine an.
Die Hauptrede des Parteitags war dem Generalsekretär der CDU in Niedersachsen, Sebastian Lechner vorbehalten. In seiner kämpferischen Rede sparte er nicht mit Angriffen auf die Ampelkoalition in Berlin und seinem eigenen Koalitionspartner in Niedersachsen. Lechner, der auf dem Parteitag als Schatzmeister der Regions-CDU bestätigt wurde, forderte vom Ministerpräsidenten die Aberkennung der Landesmedaille für den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Er verwies auf die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser hatte vor dem Europarat an Deutschland nur die Kopfnote ausreichend für die bisherige Unterstützung zur Verteidigung der Ukraine verteilt.
Auch der Chef der CDU in der Landeshauptstadt, Maximilian Oppelt, erwartet mehr Hilfe für die Ukraine-Flüchtlinge. Oppelt, der weiter stellvertretender Vorsitzender der Regions-CDU bleibt, forderte von den Delegierten Geschlossenheit, um die CDU in der Region zu stärken. Die Wahlergebnisse gaben ihm Recht, alle Kandidaten erhielten 90 oder mehr Prozent der Stimmen der Delegierten.
Dem neuen Regionsvorstand, der sich aus insgesamt 15 Mitgliedern zusammensetzt, gehören 6 Frauen an. Mit der neugewählten Bürgermeisterin Ortrud Wendt aus Burgwedel und Jan Dingeldey, Bürgermeister aus Hemmingen, sind die Umland-Kommunen stark vertreten. Ausgeschieden waren mit Marion Gellermann aus Uetze und dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hartmut Büttner aus Garbsen neben Hoppenstedt langjährige Vorstandsmitglieder bei dieser Wahl.